Drohne unterstützt die Feuerwehr

Vorsitzender und Kommandant in Ruhmannsfelden ziehen digital Jahresbilanz 2020

Bild von Jahreshauptversammlung 2019

Von Isolde Deiser

Ruhmannsfelden. Kräftig durcheinandergewirbelt hat die Corona-Pandemie auch die vielen Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr. So konnte auch die für Samstag geplante Generalversammlung nicht wie gewohnt mit einem gemeinsamen Treffen abgehalten werden. Die Lösung: Tätigkeitsberichte mittels virtueller Vernetzung.
Kommandant Rudi Edenhofer hat dazu mit den Funktionsträgern und Feuerwehrvorstand Andreas Bauer den Jahresbericht über die Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr erstellt. Mit der Veröffentlichung im Viechtacher Bayerwald-Boten werde nun die Bevölkerung über die Pflichtaufgaben, sonstige Tätigkeiten und Veranstaltungen im abgelaufenen Vereinsjahr 2019/2020 informiert.
Vorsitzender Andreas Bauer erinnerte an die zahlreichen schönen Ereignisse vor Corona, wie etwa den Weihnachtsmarkt, Weihnachtsfeier und Geburtstagsgratulationen. Im neuen Jahr war das Hallen-Fußballturnier ein Höhepunkt, wobei sein Dank dem Organisator Christian Kauer galt.
Der Pfarr- und Lämmersdorfer Faschingsball waren gesellschaftliche Ereignisse für die ganze Region, und das Passiventreffen genossen die Vereinsmitglieder im „Kaffeedscherl“. Der Passivenvertreter Max Jungbeck habe das wieder vorbildlich organisiert, sagte Andreas Bauer anerkennend.
Neben weiteren geselligen Treffen gab es Anfang März noch die KFV-Dienstversammlung der Kommandanten und Vorstände in Teisnach. „Ab März 2020 war das Vereinsjahr eigentlich vorbei“, stellte Andreas Bauer rückblickend fest. Nicht einmal an Trauerfeiern verstorbener Mitglieder habe man wegen Corona wie gewohnt teilnehmen können, bedauerte der Vorstand und listete die Ereignisse auf, die wegen Corona entfallen mussten. „Ende Oktober, und damit auch zum Abschluss des Vereinsjahres, feierten wir zumindest unseren Jahrtag mit einer Heiligen Messe in unserer Pfarrkirche“, beendete Andreas Bauer die Rückschau auf das von Corona geprägte Vereinsjahr.
Er bedankte sich bei den Kollegen der Vorstandschaft, den Kameradinnen und Kameraden, sowie bei allen weiteren Mitgliedern der Feuerwehr für die Unterstützung. Sein Dank galt auch der Jugendfeuerwehr für ihr Durchhaltevermögen. Den Kindern und Eltern der Kinderfeuerwehr dankte er für das entgegengebrachte Verständnis wegen der Absage der meisten Termine: „Aber sobald es die Situation zulässt, starten wir wieder voll durch. Bleibt uns bitte treu!“ Dankesworte richtete er auch an Bürgermeister Werner Troiber, den Marktgemeinderat, den Kreisfeuerwehrverband Regen, an alle Förderer und Gönner, sowie an die Gesamtbevölkerung für ihre Unterstützung. Wie bei der Feuerwehr immer gelte nun für alle in dieser schwierigen Corona-Zeit: „Gemeinsam sind wir stark“.


45 Einsätze


Kommandant Rudi Edenhofer listete auf, dass man seit der letzten Generalversammlung im November 2019 insgesamt 45 Einsätze hatte, davon zwei Einsätze im abwehrenden Brandschutz, 31 Einsätze mit Technischer Hilfeleistung und zwölf sonstige Tätigkeiten. Insgesamt sind die Einsätze zurückgegangen. Ohne eigenen Unfall und Verletzungen leisteten 666 Kameradinnen und Kameraden 1060 Einsatzstunden.
Alle Einsätze seien sauber, ruhig und mit Übersicht abgearbeitet worden. Lob richtete er an die Mannschaft, dass am Ende eines Einsatzes alle zusammen helfen nach dem Motto „viele Hände, schnelles Ende“, damit auch Fahrzeuge und Geräte für den nächsten Einsatz wieder parat stehen.
Ein sehr leidiges Thema seien „ungeduldige Verkehrsteilnehmer“. Sollten die Feuerwehrleute beschimpft oder sonst in irgendeiner Weise angegriffen werden, will man diese verantwortungslosen Autofahrer sofort zur Anzeige bringen, was auch die Polizeiinspektion Viechtach so sieht, kündigte der Kommandant an.
Insgesamt hat man an vier Löschmeistersitzungen teilgenommen, sowie an drei Kommandanten-Versammlungen im Kreisbrandmeisterbereich Thomas März. Drei Verbandsversammlungen des Kreisfeuerwehr-Verbandes Regen und eine Frühjahrsversammlung wurden ebenfalls besucht.
Atemschutzwart Josef Weinberger hat eine Truppe von 19 einsatzfähigen Atemschutzträgern, sowie einen Anwärter, der wegen Corona erst 2021 den Lehrgang besuchen kann. Es gab sieben Übungen, davon vier Grundübungen und drei Einsatzübungen sowie einen Besuch in der Atemschutzübungsanlage in Regen. Der Besuch im Brandcontainer musste abgesagt werden.
Das Drohnenteam von Hansi Schweiger und Axel Tremmel hat derzeit zwölf Mitglieder, die fleißig üben, soweit das wegen Corona möglich ist.
Die Maschinistengruppe von Thomas Brem und Thomas Löffler hat derzeit 27 ausgebildete Maschinisten. Davon haben 24 die Führerscheinklasse C oder CE. Zwei angehende Maschinisten sind noch ohne Lehrgang, den sie absolvieren werden, sobald das möglich ist. Statt der zehn geplanten Übungen konnten nur fünf durchgeführt werden. Dabei leisteten 36 Teilnehmer 79 Übungsstunden.
Gerätewart Axel Tremmel ging in seinem Bericht besonders auf die Drohne ein, die eine wegweisende Anschaffung der Feuerwehr ist.
Jugendwart Rudi Wurzer berichtete von den Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, die am 29. Februar wegen Corona bis zum 13. Juni eingestellt werden mussten. Danach gab es bis Oktober monatliche Übungen und Schulungen sowie Fahrzeug- und Gerätekunde.


Aktionen für Kinder


Besonders stolz ist man auf die Kinderfeuerwehr, die inzwischen 18 Mitglieder hat. Daniela Seidl, Christina Edenhofer, Corinna Edenhofer und Verena Mückl mussten in manchen Gruppenstunden bis zu 23 Kinder betreuen, dann es kamen gerne jüngere Geschwister oder Schnupperkinder zu diesen Treffen. Im Januar waren der Spielenachmittag und im Februar die Faschingsparty sehr gut besucht. Seit März ist bis zum Jahresende wegen Corona Pause angesagt. Damit der Kontakt zu den Kindern nicht ganz abreißt, starteten die Betreuerinnen im August einen Malwettbewerb, an dem sich aber nur sieben Mitglieder beteiligten. Hellauf begeistert waren nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern von der Kürbisaktion eine Woche vor Halloween, wobei den Mitgliedern der Kinderfeuerwehr unter Beachtung der Vorschriften Kürbisse gebracht wurden. Für die nächste Zeit werden Aktionen gestartet, die den Mitgliedern der Kinderfeuerwehr kontaktlos überbracht werden, damit am Ende das Zusammengehörigkeitsgefühl erhalten bleibt.


Ausrüstung ergänzt


Es sind verschiedene notwendige Ausrüstungen beschafft worden, wie Helme, Akkus, Schutzausrüstung, Reifen, Löschrucksack, Mehrgaswarngerät und vieles mehr. Herausragend war die Anschaffung der Drohne, die am 1. August vorgeführt wurde. Damit sei die Feuerwehr in eine ganz neue technische Ära eingestiegen, hieß es.
Im abgelaufenen Feuerwehrjahr hat es auch Informationen zur Gerätehaussanierung gegeben sowie Besprechungen mit den Gerätewarten und der Polizeiinspektion Viechtach. Zu den vielen Aufgaben der Feuerwehr gehörten auch Stellungnahmen in Sachen Brandschutz in Bauangelegenheiten und die Überprüfung der Brandmeldeanlagen im Schutzbereich. Unter weiteren Aufgaben steht die Einführung der Gruppe „Messen“.
Kommandant Rudi Edenhofer dankte Bürgermeister Werner Troiber, seinem Stellvertreter Bernhard Wühr und den Markträten für die stete Unterstützung der Feuerwehr. Besonders dankte Edenhofer für die Übernahme der Kosten für zwei Führerscheine. Sein Dank galt aber auch Pfarrer Helmut Meier, den großzügigen Sponsoren, Alois Stracker, Hans Steinbauer, Xaver Brunner, Thomas Zitzelsberger, Franz Mader Herbert Brem jun., Herbert Brems sen. und allen stillen Gönnern. Für die gute Zusammenarbeit auf Landkreisebene mit der Inspektion und dem Kreisfeuerwehrverband bedankte sich Edenhofer bei Kreisbrandrat Hermann Keilhofer, Kreisbrandinspektor Christian Stiedl und Kreisbrandmeister Thomas Märcz, ebenso wie bei den Helferorganisationen, der Bergwacht mit deren Bereitschaftsleiter Klaus Schober, den Helfern vor Ort mit Notarzt Dr. Michael Stern, dem BRK-Rettungsdienst und der Polizei.
Kommandant Edenhofer freut sich, dass auch die tiefen Einschnitte durch Corona die Feuerwehrmannschaft nicht auseinander dividieren konnten, woran auch der zweite Kommandant Hansi Schweiger und die Führungsdienstgrade arbeiteten. Selbst wenn Übungen und Veranstaltungen wegen Corona nicht wie sonst abgehalten werden konnten, war die Einhaltung der Corona-Regeln bei den Einsätzen vorbildlich, lobte Kommandant Rudi Edenhofer die Disziplin der Feuerwehrleute.

Zahlen & Personen

•Die Freiwillige Feuerwehr Ruhmannsfelden hat derzeit 47 Aktive und sechs Feuerwehranwärter.
•420 Kameraden hatten in 30 Übungen 630 Stunden in ihrer Freizeit geübt, obwohl auch die Übungstätigkeit durch Corona stark eingeschränkt wird.
•An der Feuerwehrschule in Regensburg machte Alex Tremmel den Kurs Ausbilder für Maschinisten, Christoph Baumgartner absolvierte dort den Gerätelehrgang.
• Mathias Tax, Mathias Wagner, Manfred Stracker und Manfred Haimerl nahmen am Fahrertraining in Regensburg teil.
•Florian Kopp und Thomas Zitzelsberger absolvierten einen Motorsägenlehrgang.
•Leistungsabzeichen konnten wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht abgenommen werden.
•Auch die persönlichen Ehrungen langjähriger Mitglieder und Beförderungen per Handschlag müssen verschoben werden.
 

Quelle: PNP